Unsere Zukunft können wir zu 80-90% selbst formen. Wie ich eine so gewagte Behauptung aufstellen kann? – Sie entspricht meiner Erfahrung.
Wir befinden uns in einer Zeit epochalen Umbruchs
Zeiten größerer Veränderung bieten auch ganz besonders viele Chancen, die eigene Zukunft und die unseres Landes mitzugestalten. Nach Stephen R. Covey
sind wir inzwischen in der Ära der Weisheit gelandet, nachdem wir sowohl das Industrie- als auch das Informationszeitalter hinter uns gelassen haben. Die aktuellen Umbrüche sind vergleichbar mit denen der industriellen Revolution. Sie erschüttern die Grundfesten der Gesellschaft.
Umbrüche stellen Menschen immer vor die Entscheidung: Kopf in den Sand stecken und die Apokalypse herauf beschwören; oder positive Bilder der Zukunft zeichnen und danach handeln. Letzteres ist möglich, wenn wir von Gott entsprechende Impulse empfangen. Das baut enormen Glauben und macht Mut, beherzt und kreativ in kleineren oder größeren Dimensionen die nächste Epoche mitzugestalten.
Das vorausschauende Handeln muss eingeübt werden
Bei den vielen Führungskräften, die ich in Kirchengemeinden, Unternehmen, in der Politik und anderen Organisationen begleite, beobachte ich immer wieder dasselbe: Es gibt eine Disziplin, die – teilweise mit erheblichem Energieaufwand – eingeübt werden muss: Das vorausschauende Handeln! Natürlich meine ich nicht, in die „Glaskugel“ zu schauen, sondern gesellschaftliche Entwicklungen zu erkennen und im Rahmen der mir gegebenen Möglichkeiten die Zukunft mit zu prägen.
Es geht um die Fähigkeit, für unsere positive Zukunft – in welchem Bereich auch immer – Glauben zu entwickeln und Ressourcen dafür freizusetzen. Ein solcher Glaube ermöglicht es, weise und hoffnungsstark zu agieren. Alles ist möglich, dem der da glaubt. (Mk 9, 23)
Zwei Beispiele aus dem Leben:
Beispiel 1: Bauträger verwandelt „Trümmerstädte“ in lebenswerten Wohnraum
Ein im Bauträgergeschäft tätiger Unternehmer spazierte durch die „Südstadt“ einer Stadt mit ca. 100 000 Einwohnern. Der Stadtteil war herunter gekommen, verwahrlost und unbeliebt. Zu bieten hatte er wenig mehr als hohe Kriminalität und Firmenruinen. Bauträger hatten bisher einen großen Bogen um diese Region gemacht. Kein Wunder, dass dieses Land damals günstig zu erwerben war.
Der visionäre Unternehmer allerdings erkannte mehr darin. Vor seinem inneren Auge sah er, dass aus diesem abstoßenden Brachland hochwertiger Wohnraum entstehen konnte. Ein geistlicher Impuls aus Jesaja 58 untermauerte zudem sein Vorhaben: „Du sollst Trümmerstädte aufbauen, dass man darin wohne könne.“
Gutes tun durch unternehmerisches Handeln
Seit Jahren schon begleite ich diesen erfolgreichen Geschäftsmann. So durfte ich Zeuge werden von etwas Unglaublichem: Innerhalb von ca. fünf Jahren entwickelte sich die „Südstadt“ zum beliebtesten Wohngebiet der ganzen Stadt. Andere Bauträger zogen nach und investierten hier ebenfalls, was dieses Gebiet komplett umkrempelte. Dank hochwertiger Wohnungen waren die Mieten in der „Südstadt“ deutlich angestiegen. Und es kommt noch besser: Inzwischen ist die komplette Stadt sogar zur sichersten des ganzen Bundeslandes avanciert.
Beispiel 2: Meine Frau und ich gestalteten unsere persönliche Zukunft
Wir gehören inzwischen zu den Midlife-Boomern. In dieser Umbruchszeit des Lebens standen meine Frau und ich vor der Wahl, uns entweder von den Umständen treiben zu lassen oder auf unsere Zukunft aktiv Einfluss zu nehmen. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Vor drei Jahren begannen wir, uns mit der Frage auseinander zu setzen, wie wir leben wollen, wenn unsere Kinder einmal das Haus verlassen haben. In Gesprächen und Gebeten entwickelten wir eine Liste unserer Wunsch-Kriterien.
Bei endlosen Spaziergängen disziplinierten wir unser Denken nach der Prämisse „Structure follows vision“. Nachdem unsere „Vision“ klare Konturen bekommen hatte, suchten wir die Strukturen dafür: Einen Wohnort, der unseren Vorstellungen entsprach, und eine Schule, in der sich meine Frau ihren Kindheitstraum erfüllen konnte – die Heilerlaubnis zu erlangen. Heute wohnen wir am schönen Ammersee in einem Haus, das all die gewünschten Kriterien erfüllt. Nach dem Besuch des College in München, hat meine Frau inzwischen ihre Heilerlaubnis in der Tasche. Unglaubliche Dankbarkeit erfüllt uns und zeigt mir erneut: Gott ermöglicht uns, unser Leben zu gestalten.
Geht deine Welt unter oder gestaltest du sie zum Besseren?
Gibt es in deinem Weltbild eine hoffnungsvolle Zukunft? – Wer die Welt aufgegeben hat, der braucht sich nicht zu wundern, wenn die Welt ihn aufgibt und ihn nicht mehr „mitspielen“ lässt. Martin Luther jedenfalls hätte im Angesicht des nahenden Weltuntergangs noch ein Apfelbäumchen gepflanzt.
Bereits vor 20 Jahren hinterfragten Menschen mein Engagement für Führungskräfte, wo doch das Ende so nah sein könnte. Mein Denken dagegen kreist bis heute nicht um den Weltuntergang, sondern um die Umgestaltung der Welt. Inzwischen durfte ich über 1000 Führungskräfte unterstützen. Sie gründeten Unternehmen, leiten heute Gemeinden und arbeiten sogar in der Regierung des Sudan mit.
Wie wird unser Fußabdruck aussehen?
Ich bin fest davon überzeugt, dass wir mit Gottes Hilfe die Welt besser machen können. Je mehr wir sind, die diese Position teilen, desto größer wird unser Fußabdruck auf dieser Erde sein.
Dein Michael Winkler
Danke für Deinen mutmachenden Beitrag, Michael.
Es ist einfach klasse, mit Dir gemeinsam unterwegs zu sein…
Sehr ermutigend! Und vor allem wahr. Sagt doch unser Herr : Nicht du hast mich erwählt, sondern ich dich, damit du hingehst und Frucht bringst die bleibt…!
Er sagte nichts von Jammern, Aufgeben und sich mit irgend einer dunklen Vorahnung zu entschuldigen.
Danke Micha
Sehr ermutigend … Danke für diese wichtigen Worte – zur richtigen Zeit !
Danke Michael. Man spürt die Kraft (Gottes) zur Veränderung in dem Beitrag. Euer Haus am Ammersee dürfen wir in Kürze wieder genießen : )
Das Stadtbild verändern – da bin ich in München im Gespräch mit Architekten und Künstlern – neulich in einem Forum zum Thema „The soul of a city“. War noch nicht so handfest wie dein Bau-Unternehmer…
Melde mich schon wieder und höre zum ersten Mal wieder mal gerne zu, weil es sich nicht nur gut anhört, sondern Sinn macht.
Ich glaube, dass die Gemeinde noch nicht wirklich verstanden hat, dass sie die Antwort Gottes ist auf alle Fragen,
die in der Welt so dringend sind, und auf Antworten warten, wie noch nie. Ich glaube nicht an ein Ende mit Schrecken.
Ich glaube, dass die Gemeinde auch die Antwort ist auf allen Terror, der die Welt in Atem hält und versucht zu lähmen.
Ich glaube, dass wir den Auftrag und die Antwort in uns haben, die Welt so zu gestalten, dass es sich wieder lohnt zu leben.
Auch wenn wir das nicht sofort in die Umsetzung erklären können, so wissen wir dennoch, dass wir es im Gehen sehen werden.
Zum ersten Mal nach fast 30 Jahren habe ich wieder Hoffnung, dass es sich doch noch lohnt heute zu leben und den Auftrag mit
einem unverwechselbaren Fussabdruck (Fingerabdruck) zu gestalten. Bin nun 64 Jahre alt, habe Vieles verpasst, schaue aber nicht zurück, sondern gehe jetzt in die Ruhe ein, damit ich nicht in die Rente gehen muss, sondern dran bleibe. Die Wolke von
Zeugen werden uns anfeuern, da bin ich mir sicher. Walter