Sollte etwa Gott auch die Flüchtlingssituation im Griff haben?

Bei meinen vielen Reisen und Gesprächen, die ich mit Menschen im ganzen Land geführt habe, hörte ich zum Thema Flüchtlinge überwiegend Angst, Krise und Panik heraus. Gefühlt lag die Stimmung zwischen Thilo Sarazzin („Deutschland schafft sich ab“) und – allerdings seltener – Bob, der Baumeister („Jo, wir schaffen das!“). Das trieb mich ins Gebet. Ich wollte wissen, wie Gott darüber denkt. Dabei rechnete ich insgeheim mit einer Antwort, die von „Gericht“ handelt; oder zumindest vom Niedergang der Nationen. Was kam, hat mich völlig umgehauen.

Diese Bibelstelle war für mich wie ein Paukenschlag

Gott zeigte mir folgende Bibelstelle und damit seine Position in dieser Angelegenheit: „Und er hat aus einem Menschen das ganze Menschengeschlecht gemacht, damit sie auf dem ganzen Erdboden wohnen, und er hat festgesetzt, wie lange sie bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen, damit sie Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten.“ (Apg. 17, 26 + 27) Es war wie ein Paukenschlag! Aber einer, den ich so nie erwartet hätte. – Heißt das etwa, Gott habe die Flüchtlingssituation im Griff?

Deutschland hat die Berufung, die Nationen zu segnen

Während des Gebets fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Auch in Bezug auf die Flüchtlinge will Gott, dass allen Menschen geholfen wird und sie den Weg zu ihm finden können. Sein Herz blutet, wenn Menschen leiden. Egal, ob sie ihn kennen oder nicht. Weil seine Leidenschaft für sie so immens groß ist.

Warum aber ausgerechnet Deutschland? Es war, also ob Gott sagte: Ich habe mir ein Volk ausgesucht, das bekommt es hin. Diese Menschen können extrem gut organisieren und leiten. Dazu sind sie in einem ausgezeichneten wirtschaftlichen Zustand. – Bei aller Not, die es auch in unserem Land gibt, ist unsere Gesamtsituation enorm stabil.

Gott mag Deutschland trotz seiner Geschichte

Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass Gott Menschen zusammen fügt. Er ist ein Stratege mit den besten Absichten und Plänen. Warum also gibt es uns Deutsche gerade in dieser Konstellation? Gott gab uns Talent, zu bauen und zu leiten. Auch wenn wir diese Fähigkeiten in der Geschichte unserer Nation zur Zerstörung missbraucht haben. Es bleiben seine Gaben. Wir sollten uns bewusst machen, was wirklich in uns steckt. Andere Nationen sehen uns in dieser Hinsicht klarer, wenn sie uns wieder auffordern, Führung zu übernehmen.

Wenn wir aber darüber nachdenken, wie viele Flüchtlinge bei uns hilfesuchend auf der Matte stehen, spüren wir diese extreme Überforderung. Wir stellen Hochrechnungen an bezüglich der persönlichen, religiösen und kulturellen Probleme, die sie mitbringen könnten. Die Herausforderung ist immens. Andererseits gibt es nur wenige Nationen auf der Welt, die eine solche Situation überhaupt stemmen könnten.

Wir organisieren wie die Weltmeister – reicht das aus?

Man stelle sich das mal vor: Wir sind im Bereich unserer Kernkompetenz überfordert, obwohl wir organisieren können wie die Weltmeister. Da fällt mir die Geschichte von David und Goliath ein: David wird zum späteren König gesalbt. Er hat das Zeug zum König, hütet aber weiterhin die Schafe der Familie. Dann gibt es Krieg. Die Jungs auf dem Schlachtfeld, nebst dem noch „amtierenden“ König Saul, haben die Hosen gestrichen voll. Unbedarft wie Rotkäppchen stolpert der junge David ins Kampfgeschehen hinein. Dabei wollte er nur seinen Brüdern das Mittagessen vorbei bringen.

Interessant dabei: Bis zu diesem Punkt in der Geschichte konnte niemand Davids eigentliche Befähigung und Berufung erkennen.

Du siehst die Begabung oft erst bei Überforderung

Dann muss David mit anhören, wie der gigantische, feindliche Krieger Goliath seinen Gott verflucht. Die Armee erstarrt wie das Kaninchen vor der Schlange. David aber mobilisiert dieses Unrecht! – Du weißt, dass du eine Berufung in einer Sache hast, wenn es aus dir schreit: „Das ist nicht o.k.! Das ist nicht fair!“, während die Menschen um dich herum resigniert flüstern: „Da kann man nichts machen.“ Du aber weißt, dass du handeln m u s s t.

David hört auf sein Herz. Er kämpft noch kurz gegen seinen Verstand, der ihm weismachen will: Vergiss es! Meine großen Brüder, König Saul und die anderen Krieger haben schon aufgegeben. Was kann ich allein, barfüßig und ohne Rüstung, schon ausrichten?

Unsere eigene Begabung + das Eingreifen Gottes = Sieg

David vertraut schließlich seinen bei den Schafen optimierten Fertigkeiten, mit Schleuder und Stein das Ziel zu treffen. Vor allem aber vertraut er seinem Gott. Der Rest ist Geschichte. Gottes Befähigung siehst du also gerade dann, wenn du überfordert bist.

Übertragen auf die Flüchtlingssituation in Deutschland heißt das: Wir erkennen in unserem Herzen: Das kann so nicht bleiben, da muss etwas geschehen. Lautstark drängt sich sofort unser Verstand in den Vordergrund und schon fühlen wir uns völlig überfordert. Als Nation haben wir bisher noch nicht wirklich begriffen, wozu wir imstande wären, setzten wir nicht allein auf unser eigenes Handwerkszeug.

Deutschland wird gestärkt aus dieser Phase hervor gehen

Nachdem bei mir der Groschen gefallen war, was Gottes Position in der Flüchtlingsthematik angeht, bin ich mir sicher: Wenn wir ihn bitten, gibt er uns auch beim Thema Zuwanderung maßgeschneiderte Lösungen. Wir können unsere in Sorgenfalten gelegte Stirn wieder entspannen. Gott hat uns einen Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit gegeben. Mit ihm zusammen können wir eine gute Zukunft gestalten, egal, wie groß die Probleme sind. Wir sind fähig, Menschen, die in Not und auf der Flucht sind, eine Bleibe, Sicherheit und damit eine Perspektive zu geben. Und wer gibt, dem wird gegeben werden. Indem wir anderen Gutes tun, wird wiederum Gutes auf unsere Nation kommen.

Abgesehen davon, dass Andersgläubige in Deutschland viel leichter mit dem Evangelium in Berührung kommen können als in ihren Heimatländern, wird die aktuelle Phase auch Deutschland selbst in vielerlei Hinsicht stärken. Was jetzt schon auffällt: Neuerdings stehen wieder vermehrt Fragen nach Gott, Werten und Wahrheit im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Auch das zeigt mir: Gott hat einen guten Plan.

Die Predigt zu diesem Thema in ganzer Länge:

http://www.sgom.eu/index.php/media-gallery/422-wir-schaffen-das?category_id=48

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Comments
  • Ulrike Betting

    Ja, das ist“ einleuchtend“.
    Mir fällt, dazu ein, dass Gott sein Volk an vielen Stellen zur GASTFREUNDSCHAFT aufruft.
    Nun sind viele Gäste da
    u wir haben die Chance „freundlich“ zu sein.
    Gelebte Liebe im Vertrauen auf ABBA.
    Psalm 133
    Wie fein u lieblich, wenn Geschwister in Liebe u Frieden zusammen sind
    Da ist Gott “ mitten“ unter ihnen
    …hat seinen Segen hin befohlen“

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