Verantwortliche geraten schnell unter Druck. Die Komplexität ihrer Aufgabe, die hohen Anforderungen, die Meinungsverschiedenheit die sich unerwartet zum großen, schwelenden oder offenen Konflikt auswächst, der Verrat durch nahe Mitarbeiter, denen die Führungskraft vertraute … Gründe gibt es genug. Auch bei Leitern in der Kirche. Drei von vier Pastoren kämpfen regelmäßig mit dem Gedanken den Beruf aufzugeben.
Was hilft?
Weil der Sturm einfach nicht enden will, braucht ein Leiter eine starke, unterstützende Gemeinschaft. Freunde und Vertraute, die ihm oder ihr den Rücken stärken anstatt in den Rücken zu fallen. Doch viele Leiter haben genau diese Freunde nicht. Klar, da sind die Kumpels, die Kollegen, Leiter aus anderen Organisationen, mit denen man sich austauscht. Doch oft teilt man bei diesen Begegnungen die Erfolge, die neuesten Einsichten oder Erfahrungen. Die Geheimnisse des Versagens, der eigenen Angst oder Unzulänglichkeiten kommen kaum zur Sprache. Prof. Bill George von der Harvard Business School kommt in seinen Forschungen zum Ergebnis, dass es aber genau diesen Kreis von vertrauten Begleitern braucht, um in seiner Rolle bestehen zu können, seinem »True North« treu zu bleiben. Sam Chand gibt Leitern 5 Fragen mit auf den Weg, um die Situation zu ändern. Ich habe sie übertragen und hier aufgelistet:
„Wem kannst du dich anvertrauen?“
5 kritische, entscheidende Fragen
- Wem kannst du dich anvertrauen, wenn du mit der Komplexität deiner Rolle kämpfst ohne dass er oder sie denkt, du bist schwach oder »komisch«, wenn diese Person deine Gedanken, Ängste oder von deinem Ärger, Frust … erfährt?
- Wer hört dir zu ohne das Gefühl zu haben, dir einen Rat geben zu müssen?
- Wer stellt dir die zweite und dritte Frage um dich voranzubringen, ohne dir eine schnelle Lösung, eine einfache Antwort oder die neueste Lösungsmethode zu vermitteln?
- Wer ist dein sicherer Hafen, wo du ganz offen und ehrlich sein kannst und bist?
- Wer füllt deinen geistlichen und emotionalen Tank?
„Wer ist dein sicherer Hafen?“
Die sichere Person
Diese Fragen sind hilfreich, um eine »sichere Person« zu finden. Wenn es sie nicht im Freundeskreis gibt, dann kann das ein Berater, ein Seelsorger, ein Therapeut, ein Kollege … sein. Auf alle Fälle sollten Leiter nicht als »einsame Wölfe« durch die Gegend streunen. Und umgekehrt bleibt die Frage auch offen: Für wen kann ich so eine »sichere Person« sein?